Gummibaerchen-/Weingummi-Rezept, Teil 1 von 2

Genießen Sie klassische Desserts und Nachspeisen in einer veganen Variante. Diese Kategorie enthält Rezepte für beliebte Klassiker wie vegane Tiramisu, Käsekuchen und Crème Brûlée, die ebenso lecker und beeindruckend sind wie ihre traditionellen Vorbilder.

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magic
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Gummibaerchen-/Weingummi-Rezept, Teil 1 von 2

Beitragvon magic » Mo 23. Nov 2015, 15:09

Gummibaerchen-/Weingummi-Rezept, Teil 1 von 2

Um die Gelatinemasse, deren Herstellung im folgenden beschrieben
wird, zu Gummibaerchen oder sonst etwas zu formen, wird Staerkepulver
auf einen Backblech mind. 1 cm dick verteilt, und mit Hilfe eines aus
Plastilin geformten Stempels in Form eines Gummibaerchens werden
Vertiefungen in die Staerke gedrueckt. Da hinein wird spaeter die
Gelatinemasse gefuellt.

Groesstes Problem bei der Herstellung der Gummibaerchen: Man braucht
ein Thermometer mit einem Messbereich bis ca. 120 Grad C. . Hier nun der
Originaltext des Gummibaerchen-Rezepts, der allerdings bereits einige
Jahre alt ist.

Gummibaerchen

Erforderlich sind wiederum Stempel aus selbsthaertender
Modelliermasse, allerdings koennen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf
lassen. Was die Form angeht, einzige Bedingung: sie sollte ziemlich
flach sein, ca. 5-8 mm, wenn sie groessere Formen ausgiessen, damit
sie sich nachher besser essen lassen. Sie koennen z.B. Modelliermasse
zwischen Kanthoelzern ausrollen und mit Plaetzchenformen ausstechen:
Herzen, Pilze, Sterne usw. Aber auch Fruchtformen sind schoen, sie
koennen dann auch etwas dicker sein - in der Form aehnlich wie
Pralinen. Sogar zweifarbig koennen Sie den Weingummi ausgiessen. Als
Bett fuer die Gummibaerchen dient wieder die Staerke wie bei den
Likoerpralinen. Wichtiger Unterschied: Die Staerke muss vor der
ersten Benutzung nicht unbedingt getrocknet werden. Beim Eingiessen
der Gelatinemasse darf die Staerke auf gar keinen Fall waermer sein
als die Raumtemperatur. Ansonsten ist alles relativ einfach. Die
Gelatine kaufen sie am besten in preiswerten Kilopaketen, mit
Aspikpulver gehts genauso gut. Blattgelatine ist uebrigens meist
teurer.

Weingummi-Grundrezept

Zu Punkt 1: 130 g Gelatine und 200 g Wasser

Zu Punkt 2: 120 g Wasser und 400 g Sirup

Zu Punkt 3: 400 g Sirup oder Invertzucker oder 330 g fluess. Honig
und : 150 g Wasser

Zu Punkt 4: 20 g Weinsaeure oder 4 Essloeffeln Zitronensaft

Punkt 1: Gelatine und Wasser werden in einem kleinen Kochtopf
verruehrt, 15 Minuten quellen lassen.

Zu Punkt 2: Wasser und Zucker werden solange gekocht, bis sie 115
Grad erreicht haben. Hierbei brauchen Sie nicht so vorsichtig zu
kochen wie bei der Likoerpralinen-Herstellung - es kann nicht so viel
schiefgehen. Trotzdem, die richtige Temperatur muss eingehalten
werden wegen der Zuckerkonzentration. Bei 115 Grad C ziehen Sie
sofort den Topf vom Feuer.

In der Zwischenzeit koennen Sie uebrigens schon die gequollene
Gelatine im Wasserbad schmelzen. Die Gelatineloesung darf dabei nicht
heisser als 70-80 Grad C werden. Auf keinen Fall darf sie kochen,
sonst verringert sich ihre Gelierfaehigkeit.

Zu Punkt 3: In die 115 Grad C heisse Zuckerloesung giesst man
zunaechst den Fruchtsirup, z.B. Himbeer-, Kirsch-, Maracuja-,
Grenadine-, Waldmeister-, Orange- oder Zitronensirup.

Durch die Zugabe des Sirups kuehlt sich die Temperatur so weit
herunter, dass man anschliessend sofort die geloeste Gelatine
dazugiessen kann. Alles gut verruehren und auf kleiner Flamme
warmhalten.

Zu Punkt 4: Zum Schluss gibt man noch Weinsaeure oder Zitronensaft
dazu, damit der fertige Weingummi richtig fruchtig-saeuerlich
schmeckt. Weinsaeure gibt's uebrigens in der Apotheke. Die ganze
Mischung laesst man 5 bis 10 Minuten auf dem Herd stehen, damit sie
sich klaert. Dabei steigen die vielen kleinen Blaeschen aus der
Gelatineloesung nach oben und lassen sich als Schaum leicht
abschoepfen. Dann fuellt man die Masse in einen Trichter und giesst
sie ins vorbereitete Staerkebett.

Statt des Fruchtsirups koennen sie auch eine Mischung aus fluessigem
Honig und Wasser verwenden. Das gibt sehr leckere Honigbaerchen. Oder
sie machen sich die Muehe und kochen Invertzucker. Der Invertzucker
schmeckt allerding nur suess. Dazu muessen sie dann weiteres Aroma
geben, z.B. kann man die Gelatine in 200 g Fruchtsaft statt Wasser
loesen. Sehr interessant schmeckt auch starker Pfefferminztee. Viel
Spass beim Ausprobieren!

magic
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Gummibaerchen-/Weingummi-Rezept, Teil 2 von 2

Beitragvon magic » Mo 23. Nov 2015, 15:09

Gummibaerchen-/Weingummi-Rezept, Teil 2 von 2

So weit das "offizielle" Rezept. Hier noch ein paar Tips aus eigener
Erfahrung:

* Auf keinen Fall die viel zu teure Blattgelatine nehmen. 1kg-Pakete
Gelatinepulver gibt's im Baeckereifachhandel. Vielleicht kanns aber
auch euer Lieblingsbaecker fuer euch besorgen. 1 kg reicht fuer
etliche Rezepte...

* Nicht mehr als 1 Rezept auf einmal zubereiten, es sei denn, ihr
habt eine Backblech-Sammlung von mehr als 3 Stueck. Es koennen aber
auch z.B. Tabletts mit erhoehtem Rand, notfalls sogar grosse Teller
verwendet werden. Auf jeden Fall braucht ihr viel, viel Platz!

* Die Zuckerloesung nach dem Kochen auf mehrere Gefaesse mit bereits
eingefuellten verschiedenen Sirupsorten aufteilen, damit verschiedene
Geschmacksrichtungen auf einmal zubereitet werden koennen. Dabei
jeweils die verschiedenen Sirup-Arten in entsprechend geringerer
Menge verwenden.

* Es kann aucg Himbeer- oder Waldmeister-Sirup sein. Die Honig-Variante ist
schmeckt besonders gut!

* Die Invertzucker-Variante habe ich noch nicht ausprobiert. Daher
fehlt hier auch das Invertzucker-Rezept. Bei Bedarf liefere ich es
nach.

* Ruhig etwas mehr Saeure als angegeben verwenden, dann schmecken die
Weingummis nicht so sehr suess.

* Unbedingt darauf achten, dass die Gelatine nicht zu heiss wird. Die
angegebenen Temperaturen sind wirklich die absolute Grenze.
Anderenfalls bleiben die Baerchen fluessig. Auch im Sommer bei mehr
als 25 Grad erstarren die Baerchen schlecht - und Backbleche passen
leider oft nicht in den Kuehlschrank.

* Zum Einfuellen der Gelatinemasse in das Staerkebett eignet sich gut
eine grosse Injektionsspritze (natuerlich ohne Nadel). Wenn sie
anfaengt zu verkleben, kurz heisses Wasser durchziehen. Oder man gibt
die Masse loeffelweise durch einen kleinen Trichter in die
Vertiefungen.

* Zum Einfuellen genuegend Zeit nehmen, sonst laufen die Vertiefungen
schnell ueber, und die Form ist dahin - wenn auch nicht der
Geschmack.

* Nach dem Erkalten die restliche Staerke von den Figuren mit einem
Pinsel entfernen - dadurch ist der erste Geschmack intensiver und sie
sehen nicht so blass aus. Diese Aktion am besten draussen
durchfuehren, oder hinterher die Kueche putzen ;-)

* Die Staerke - es sind je nach Backblech einige Packungen noetig -
in einer grossen Gefrierdose o. ae. aufbewahren fuer die naechsten
Gummibaerchen.

* Eine huebsche Ueberraschung zum Geburtstag: Initialen oder ganze
Schriftzuege mit einem Kochloeffelstiel in die Staerke eindruecken
und mit Weingummimasse ausfuellen. Wichtig: Die eingedrueckte Rille
muss ueberall dieselbe Hoehe haben, sonst laeuft die Masse in die
Vertiefungen und es gibt Luecken im Text. Den Schriftzug dann auf
eine grosse Pappe legen und mit Klarsichtfolie einpacken. Eventuell
mit Stecknadeln fixieren.

So, nun viel Erfolg - und glaubt bloss nicht, mir waeren die
Gummibaerchen beim ersten Versuch gelungen... :-)


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