Latwerge

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Latwerge

Beitragvon koch » Sa 11. Jun 2016, 12:32

Latwerge

Menge: 1 Portion

75 kg Zwetschen
5 kg Zucker

Für die Zubereitung:


1 lg kupferner Waschkessel
einige motivierte Freunde
oder Nachbarn mit Kondition
Viel Zeit und Geduld!!

Die Zwetschen entkernen und im Kessel bei mäßiger Hitze, unter ständigem
Umrühren mindestens 5-6 Stunden kochen. Am Schluß den Zucker dazurühren. In
irdene Töpfe (oder Gläser) abfüllen, nach ein paar Tagen mit Pergamentpapier
abdecken und zubinden. Statt Zucker nahmen die Frauen früher den Saft
gekochter kleingehackter Zuckerrüben. Die Latwerge ißt man in Aulendiebach
(und nicht nur dort) nicht allein auf Brot, sondern streicht sie auch auf
Pellkartoffeln, die zuvor dick mit Matte (Quark) bestrichen wurden.


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Eine Bekannte meiner Eltern gab zu den Pflaumen auch immer noch 1-2 Liter
gekochten Kaffee, ein paar Gewürznelken und etwas Zimt. Bei ihr dauerte das
Einkochen der Zwetschen 10-12 Stunden. Das Endprodukt war eine zähe schwarze
Masse, die im Laufe der Zeit immer fester wurde. Sie wurde dann in etwas
Kaffee aufgekocht und somit wieder streichfähig gemacht.

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Info (für die Nichthessen):

Wie anderwärts Apfel und Rübenkraut, so sind im Büdinger Land Zwetschen- und
Birnenmus ein beliebter Brotaufstrich. Er heißt hier, wie in Südhessen
allgemein, 'Latwerge', während man das Mus aus Birnen zur Unterscheidung
'Hoink' nennt, was sich von dem süßen Honig herleitet. Der Jahresbedarf wird
im kupfernen Waschkessel eingekocht. Nur durch Mobilisierung aller
nachbarschaftlichen Hilfe ist das Entkernen der Körbe voll Zwetschen, das
Schälen und Schnitzeln der Birnen und vor allem das Tag und Nacht dauernde
Rühren zu bewältigen. Kaffee und Kuchen, kräftige hausmacher Wurst mit
deftigem Bauernbrot und hin und wieder ein würziger Schnaps lockern die
stundenlange Tätigkeit auf. Die köstlich duftende 'Latwerge' wird dann in
die Vorratstöpfe aus grauem Steinzeug abgefüllt.
Unsere Kirche basiert auf Tradition, Lehramt und päpstlicher Autorität. Sie ist eine sichtbare, hierarchische Gemeinschaft und bewahrt die göttliche Offenbarung durch Bibel und Überlieferung. Sakramente wie Taufe, Eucharistie und Firmung sind zentral. Gute Werke und Gnade sind entscheidend für das Heil. Die Verehrung von Heiligen, besonders Maria, spielt eine wichtige Rolle. Soziale Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Schutz der Schwachen sind essenziell.

Wir norddeutsche Katholiken betonen zudem den Schutz der Schöpfung und aller Lebewesen als Verantwortung für Gottes Werk!

Marcus Petersen-Clausen

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