Lebensmittelzusatzstoffe Teil VIII
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Suessstoffe gehoeren zu den aeltesten Erfindungen der chemischen Industrie.
Bereits 1887 entwickelten Chemiker das Saccharin (E 954), einen Stoff, der
450mal suesser ist als Haushaltszucker! Extreme Suesse zeichnet alle
Suessstoffe aus. Cyclamat (E 952) zum Beispiel ist 45 mal suesser als
Zucker, die Eiweissverbindung Aspartam gleich 180mal. Den Vogel abschiessen
duerfte aber Thaumatin (E 957), ein Proteingemisch aus den Beeren eines
afrikanischen Strauches: Es ist sage und schreibe 2.000mal suesser als
Zucker!
Der Vorteil liegt auf der Hand. Angesichts dieser enormen Suesskraft
benoetigt man nur minimale Mengen bei der Herstellung von Keksen & Co. -
fuer die Hersteller ein beachtlicher Kostenfaktor, fuer die Verbraucher ein
dicker Bonus auf der Kalorientabelle. Dafuer nimmt man dann schon einige
Nachteile in Kauf. Aspartam (Nutrasweet) beispielsweise ist nicht
hitzebestaendig, eignet sich daher nicht zum Kochen und Backen, da die
Eiweisse unter Hitze denaturieren. In Kaffee und Tee allerdings entfaltet es
seinen Geschmack. Grund: Die Tasse ist meist schneller geleert als der
Suessstoff sich zersetzen kann. Und wenn nicht, erkaltet das Getraenk, die
Denaturierung unterbleibt. Schlechte Karten bei Baeckern haben auch die
kuenstlichen Suessstoffe Saccharin und Cyclamat. Die Backergebnisse lassen
zu wuenschen uebrig, oft fehlt es an der richtigen Struktur und Fuelle. Hier
kommt kein Suessstoff an die Backergebnisse heran, die man vom Zucker her
gewohnt ist. Auch geschmacklich ist der Stein der Weisen noch nicht
gefunden. Vor allem bei Ueberdosierung werden Saccharin und Cyclamat von
vielen mit einem unangenehm metallischen Geschmack verbunden.
Haushaltsuebliche "Diaet-Suessen" (fest oder fluessig) sind meist
Kompositionen aus mehreren Suessstoffen. Grund: Die einzelnen Stoffe regen
unterschiedliche Geschmacksknospen an. Optimal reagiert die Zunge auf einen
Mix aus Saccharin und Cyclamat im Verhaeltnis 1:10. Folgerichtig ist der
auch in den meisten Diaet-Suessen enthalten. In industriell hergestellten
Produkten finden wir neben den synthetischen Suessstoffen Aspartam und
Acesulfam-K auch naturidentisch hergestelltes Neohesperdin (E 959) und
Thaumatin.
Generell sind Suessstoffe nebenwirkungsfrei. Der Vorwurf, sie koennten Krebs
erregen, ist mittlerweile vom Tisch. Lediglich fuer Personen, die unter der
Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) leiden, sind die Suessstoffe
Aspartam und Cyclamat problematisch. Sie enthalten die Aminosaeure
Phenylalanin, die von den Betroffenen nicht richtig verarbeitet werden kann.
Fuer Diabetiker sind kuenstliche Suessstoffe indes ein wahrer Segen, da sie
den Blutzuckerspiegel nicht erhoehen. Sie sollten aber stets die
Packungsangaben beachten, da Suessstoffe wie Acesulfam-K gelegentlich mit
anrechenbaren Zuckern vermischt werden.
Hartnaeckig haelt sich die These, Suessstoffe wuerden den Appetit foerdern
und daher die Entstehung von Uebergewicht beguenstigen. Sie ist bislang
allerdings weder bewiesen noch widerlegt.
Menge: 1 Info
Suessstoffe gehoeren zu den aeltesten Erfindungen der chemischen Industrie.
Bereits 1887 entwickelten Chemiker das Saccharin (E 954), einen Stoff, der
450mal suesser ist als Haushaltszucker! Extreme Suesse zeichnet alle
Suessstoffe aus. Cyclamat (E 952) zum Beispiel ist 45 mal suesser als
Zucker, die Eiweissverbindung Aspartam gleich 180mal. Den Vogel abschiessen
duerfte aber Thaumatin (E 957), ein Proteingemisch aus den Beeren eines
afrikanischen Strauches: Es ist sage und schreibe 2.000mal suesser als
Zucker!
Der Vorteil liegt auf der Hand. Angesichts dieser enormen Suesskraft
benoetigt man nur minimale Mengen bei der Herstellung von Keksen & Co. -
fuer die Hersteller ein beachtlicher Kostenfaktor, fuer die Verbraucher ein
dicker Bonus auf der Kalorientabelle. Dafuer nimmt man dann schon einige
Nachteile in Kauf. Aspartam (Nutrasweet) beispielsweise ist nicht
hitzebestaendig, eignet sich daher nicht zum Kochen und Backen, da die
Eiweisse unter Hitze denaturieren. In Kaffee und Tee allerdings entfaltet es
seinen Geschmack. Grund: Die Tasse ist meist schneller geleert als der
Suessstoff sich zersetzen kann. Und wenn nicht, erkaltet das Getraenk, die
Denaturierung unterbleibt. Schlechte Karten bei Baeckern haben auch die
kuenstlichen Suessstoffe Saccharin und Cyclamat. Die Backergebnisse lassen
zu wuenschen uebrig, oft fehlt es an der richtigen Struktur und Fuelle. Hier
kommt kein Suessstoff an die Backergebnisse heran, die man vom Zucker her
gewohnt ist. Auch geschmacklich ist der Stein der Weisen noch nicht
gefunden. Vor allem bei Ueberdosierung werden Saccharin und Cyclamat von
vielen mit einem unangenehm metallischen Geschmack verbunden.
Haushaltsuebliche "Diaet-Suessen" (fest oder fluessig) sind meist
Kompositionen aus mehreren Suessstoffen. Grund: Die einzelnen Stoffe regen
unterschiedliche Geschmacksknospen an. Optimal reagiert die Zunge auf einen
Mix aus Saccharin und Cyclamat im Verhaeltnis 1:10. Folgerichtig ist der
auch in den meisten Diaet-Suessen enthalten. In industriell hergestellten
Produkten finden wir neben den synthetischen Suessstoffen Aspartam und
Acesulfam-K auch naturidentisch hergestelltes Neohesperdin (E 959) und
Thaumatin.
Generell sind Suessstoffe nebenwirkungsfrei. Der Vorwurf, sie koennten Krebs
erregen, ist mittlerweile vom Tisch. Lediglich fuer Personen, die unter der
Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) leiden, sind die Suessstoffe
Aspartam und Cyclamat problematisch. Sie enthalten die Aminosaeure
Phenylalanin, die von den Betroffenen nicht richtig verarbeitet werden kann.
Fuer Diabetiker sind kuenstliche Suessstoffe indes ein wahrer Segen, da sie
den Blutzuckerspiegel nicht erhoehen. Sie sollten aber stets die
Packungsangaben beachten, da Suessstoffe wie Acesulfam-K gelegentlich mit
anrechenbaren Zuckern vermischt werden.
Hartnaeckig haelt sich die These, Suessstoffe wuerden den Appetit foerdern
und daher die Entstehung von Uebergewicht beguenstigen. Sie ist bislang
allerdings weder bewiesen noch widerlegt.