Ob wirklich ein Ei dem anderen gleicht?

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Ob wirklich ein Ei dem anderen gleicht?

Beitragvon koch » Do 9. Jun 2016, 19:21

Ob wirklich ein Ei dem anderen gleicht?

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Viel Verdruss und finanzieller Verlust entsteht trotz aller Vorsicht
in umfangreicheren Wirtschaften dadurch, dass ein gewisser
Prozentsatz der aufgespeicherten Vorraete dem Verderben anheimfaellt.
Auch die groesstmoegliche Aufmerksamkeit ist diesem Uebelstande
gegenueber vergebens, denn wenn die Zersetzung erst einmal, sei es
auch in noch so geringem Umfange, Fuss gefasst hat, dann greift sie
mit Riesenschritten um sich; es ist vergebliche Muehe, sie zu
bekaempfen; hat man die Gefahr an einer Seite beseitigt, so taucht
sie dafuer an drei anderen Ecken und Enden auf.

Am empfindlichsten sind hierbei die Produkte der Huehnerzucht; es
gehoert nicht nur Geschick und Sachkenntnis, sondern auch viel Glueck
dazu, um den Winterbedarf verlustfrei zu konservieren. Trotzdem wird
keine ordentliche Hauswirtin Bedenken tragen, den Wintervorrat selbst
zu sammeln und in geeigneter Weise aufzubewahren; sie kennt den
Unterschied zwischen dem Produkt ihrer sorglich gezuechteten Rassen
und den minderwertigen Fass- und Kisteneiern und unterzieht sich gern
der Arbeit des Konservierens, weil sie weiss, was sich dabei ersparen
und welche Genuesse sich dabei gewinnen lassen.

Aber auch in solchen Wirtschaften, wo man nicht selbst Gefluegelzucht
treibt, empfiehlt es sich, selbst Vorrat an Eiern zu halten und im
Herbste ausreichend frische Ware zu beschaffen, damit der Bedarf fuer
den Winter gedeckt ist. Werden die Eier erst kurz vor dem Gebrauch
beim Haendler geholt, so muss man wohl oder uebel nehmen was da ist,
naemlich Lagerware. In Faessern oder Kisten verpackt treiben sich
diese Eier monate- und vierteljahrelang bei Spediteuren herum und,
wenn auch das eigentliche Faulwerden verhuetet wird, so leidet doch
die Qualitaet der Ware so erheblich, dass auch eine ungeuebte Zunge
und noch mehr die Nase den Unterschied herausfindet. Mit einem
einzigen solchen angegangenen Ei kann unter Umstaenden eine ganze
kostspielig zubereitete Speise verdorben werden.

Das Huhn ist naemlich ein Tier, welches sich in hohem Grade den
Verhaeltnissen anpasst, wie schon die grosse Zahl der Rassen und
Spielarten beweist. Durch Zucht und geeignete Fuetterung kann man das
Huhn dahin bringen, sehr viele Eier zu legen, eine Methode, nach
welcher in den grossen, den Handelsbedarf deckenden Zuechtereien
gearbeitet wird. Es koennen dabei auch grosse, aeusserlich recht
schoene Eier erzielt werden - aber nur auf Kosten der Qualitaet, und
daraus erklaert es sich, dass 10 Fass- oder Kisteneier noch lange
nicht so viel wert sind, als eine kleinere Zahl Eier von den im
eigenen Haushalt gezuechteten Hennen.

Die Sorge fuer Aufbewahrung des hierbei zu Zeiten sich ergebenden
Ueberflusses ist kaum zu rechnen gegenueber den auf diese Weise sich
bietenden Vorteilen; sie verschwindet vollstaendig, wenn man die
frischen Eier nach folgendem Verfahren behandelt.

Dieses Verfahren ist so einfach, dass man sich wundern muss, warum es
nicht schon laengst im Haushalte Fuss gefasst hat.

Man kauft also frische Eier, prueft sie abends, indem man jedes Ei mit
Daumen und Zeigefinger umschliesst und gegen eine helle Flamme haelt.

Ist das Ei durchscheinend, so ist es zum Einlegen zu verwenden. Ist
es an einer Stelle dunkel, so verwendet man es sogleich, denn ein
solches Ei wird auch in der besten Konservierfluessigkeit schlecht
werden.

Je nach der Menge der Eier, welche man einlegen will, nimmt man einen
grossen oder kleinen Behaelter von Glas, Porzellan, Steingut oder
Holz und uebergiesst die Eier nach dem Einlegen mit folgender
Mischung:

Liq. Natr. silicici crud. Ph. G. III (Natronwasserglas) 1 Liter

Wasser 10 Liter

und zwar giesst man so viel auf, dass die Eier bedeckt sind. Vorher
werden die Eier vom Schmutz gereinigt. Auf das Vorratsgefaess legt
man einen Deckel oder Brett und nimmt die Eier nach Bedarf heraus.

Hat man grosse Tonnen eingerichtet, so laesst man unten einen
Holzkrahn einsetzen und kann dann die Fluessigkeit nach Belieben
ablassen. Die entnommenen Eier werden abgewaschen und benutzt.

Bedenkt man die ausserordentlichen Summen, welche dem ganzen Volke
durch diese genau angegebene Methode erhalten bleiben, so ist diese
Art der Aufbewahrung von groesster, oekonomischer Bedeutung fuer den
Volkswohlstand.

Die Konservierungsfluessigkeit verschliesst die Poren der Eischale.
Will man die Eier kochen, so muss man mit einer starken Nadel ein Loch
hineinbohren, damit die Luft entweichen kann, sonst platzt die
Eischale.

Im weichgekochten Zustande sind Eier ein vorzuegliches Nahrungsmittel, besonders fuer schwaechliche
Personen, weil die Bestandteile der Eier sehr leicht assimiliert werden. Man geniesst die Eier in den
verschiedenartigen Zubereitungen und allgemein wird anerkannt, dass Eier eine sehr nahrhafte Speise
sind. Den Naehrwert der Eier ueberschaetzt man jedoch. 7 Eier enthalten so viele Naehrstoffe wie
ein Liter Milch und die eigene Berechnung zeigt Jedermann, dass die Eier im Verhaeltnis zur Milch
teuere Nahrungsmittel sind. Ein Ei hat ungefaehr den Naehrwert wie 40 g gutes fettes Fleisch. Das
Durchschnittsgewicht eines Eies ist 53 g und kann man hiervon 6 g auf die aus kohlensaurem Kalk
bestehende Schale, 31 g auf das Eiweiss und 16 g auf das Eigelb rechnen. Das Ei ohne Schale enthaelt
6 g trockenes Eiweiss und 5 g Fett. Am leichtesten sind die Eier zu verdauen, wenn man die rohen
gequierlten Eier in heisse Fleischbruehe laufen laesst und dann mit der Fleischbruehe geniesst.
Der ekelhafte Geruch fauler Eier entsteht durch Schwefelwasserstoff und Phosphorwasserstoff,
welche sich bei der Zersetzung des Gehaltes bilden.
Unsere Kirche basiert auf Tradition, Lehramt und päpstlicher Autorität. Sie ist eine sichtbare, hierarchische Gemeinschaft und bewahrt die göttliche Offenbarung durch Bibel und Überlieferung. Sakramente wie Taufe, Eucharistie und Firmung sind zentral. Gute Werke und Gnade sind entscheidend für das Heil. Die Verehrung von Heiligen, besonders Maria, spielt eine wichtige Rolle. Soziale Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Schutz der Schwachen sind essenziell.

Wir norddeutsche Katholiken betonen zudem den Schutz der Schöpfung und aller Lebewesen als Verantwortung für Gottes Werk!

Marcus Petersen-Clausen

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